Dem Zentralverband für Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) liegen laut eigenen Angaben Informationen vor, die nahelegen, dass viele Kfz-Versicherer aktuell weitreichende Eingriffe in das Ersatzteilgeschäft planen. Damit könnten die Kürzungen durch die Versicherer in die nächste Runde gehen, erklärte der Präsident des Verbandes in einem Blog-Artikel.
Unabhängige Kfz-Unternehmen werden derzeit vom Frauenhofer Institut im Auftrag der Versicherungen nach Stundensätzen und Betriebsdaten befragt. Ziel: die Sammlung sogenannter "Referenzwerkstätten" mit möglichst niedrigen Stundensätzen, die bei Haftpflichtschäden als Vergleich zum Drücken der Versicherungssummen herangezogen werden. Spielen Sie dieses Spiel also besser nicht mit.
Im Zuge der Digitalisierung und neuer Markttrends kommt der Online-Verkauf langsam aber sicher in der Automobilbranche an. Zunehmend mehr Kunden können sich inzwischen vorstellen, einen Neu- oder Gebrauchtwagen über das Internet zu kaufen. Auch in Sachen Beratung sind Autokäufer offen für Online-Angebote. Der Fahrzeughandel wird sich den daraus entstehenden neuen Herausforderungen stellen müssen.
Update: Nachvollziehbar ist, dass die Audi-Servicekampagne aufgrund der Herabsetzung eines ganzen Berufsstands bei den unabhängigen Kfz-Betrieben auf wenig Gegenliebe stößt (wir berichteten). Trotz der begründeten Beschwerden beim Deutschen Werberat erteilte dieser Audi einen Freifahrtschein. Da die Ausführungen von Audi keine Antworten auf unsere Fragen enthalten, haben wir erneut nachgehakt. Alle Hintergründe hier:
Der Bundesverband der Partnerwerkstätten (BVDP) e.V. veröffentlichte in einer Studie zur wirtschaftlichen Lage der Schadensteuerungsbetriebe alarmierende Zahlen: 87,5 Prozent der Unternehmer, die sich an Versicherungen gebunden haben, verdienen an ihrer Arbeitsleistung keinen Cent mehr. Die Schere zwischen Betriebskosten und abrechenbaren Stundensätzen wird immer größer – der Druck auf die Betriebe nimmt massiv zu.
Im Rahmen seiner “Gebrauchtwagen :plus“ – Kampagne bot die Audi AG in der Vergangenheit Fahrzeuge mit einer "Garantie bis zum 5. Fahrzeugjahr“ an. Diese Praxis ist nun von der Wettbewerbszentrale als irreführend und wettbewerbsverzerrend abgemahnt worden. Aus diesem Grund wird der Hersteller seine Gebrauchtwagengarantien komplett überarbeiten müssen.
Wenn die derzeit in der Branche aus "gut unterrichteten Kreisen" kommenden Informationen stimmen, könnte Audi in den kommenden Jahren sein Händlernetz auf nur ein Drittel der bestehenden Vertriebsunternehmen reduzieren. Ähnliche Entwicklungen gibt es derzeit auch bei anderen Marken – die Händlernetze konsolidieren sich, Vertragsbetriebe werden gekündigt, auch bei anderen Herstellern und Importeuren.
Seit einigen Jahren häufen sich die Übernahmen und Insolvenzen im Teilegroßhandel bereits. Der Grund dafür ist, dass der Großhandel aktuell einen Strukturwandel durchmacht, der natürlich im Zusammenhang mit dem Strukturwandel in der gesamten Automobilbranche steht. Mit dem Auftreten größerer und international agierender Investoren beschleunigt sich dieser Vorgang nun weiter.
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 22.02.2018 in einem Grundsatzurteil seine Position zum fiktiven Schadensersatz bei Werkverträgen geändert. Wird ein Mangel nicht behoben, gibt es nun kein Recht mehr auf fiktiven Schadensersatz. Dieses besteht nur noch, wenn tatsächlich eine Mängelbehebung stattfindet.
Wir haben bereits mehrfach über die Einsparungsansätze der Versicherer und Ihre Folgen für Karosserie- und Lackierbetriebe berichtet. In diesem Zusammenhang kommt den Arbeitswerten für die Reparatur entscheidende Bedeutung zu. Eine Untersuchung der Arbeitszeit-Falsch-Meldungen an die Interessengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung zeigt: Die Kalkulationssysteme von Drittanbietern geben oftmals zu niedrige Werte an.